Kurzbeschreibung

Der Pöllingergraben ist ein Wildbach in der Katastralgemeinde Bärndorf bei Rottenmann in der Obersteiermark. Das Einzugsgebiet umfasst eine Fläche von 0.41 km². Für den maßgeblichen 100-jährlichen Hochwasserabfluss wird ein Bemessungskennwert von 7.0 m³/s angegeben. Das 150-jährliche Bemessungshochwasser beträgt 8,0 m³/s. Die potenzielle Geschiebefracht beträgt auf Basis der geologischen Verhältnisse im Einzugsgebiet etwa 3.000 m³.

Nach einem Starkregenereignis am 17.06.2012 kam es zu einem Murenabgang am Pöllingergraben, der die Bahnstrecke über den Schoberpass bei km 152,3 verschüttete. Ein um ca. 19:00 Uhr mit bis zu 140 km/h aus Salzburg kommender Schnellzug konnte trotz einer Notbremsung nicht rechtzeitig angehalten werden und fuhr auf die Murenablagerungen auf.

Ziel der Projektierung ist der Schutz der ÖBB-Strecke in diesem Abschnitt, um künftige Ereignisse zur verhindern. Ergänzend zu den Verbauungsmaßnahmen durch den Forsttechnischen Dienst der Wildbach- und Lawinenverbauung wurden Geschieberückhaltemaßnahmen, sowie der Gerinneausbau und Neubau des ÖBB-Durchlasses am Unterlauf des Pöllingergraben zum Schutz der ÖBB-Strecke veranlasst. Durch die Verbauungsmaßnahmen kann die schadlose Abfuhr eines 150-jährlichen Bemessungsereignisses gewährleistet werden.

Die Geschieberückhaltemaßnahmen umfassen die Herstellung einer Konsolidierungssperre bei hm 3.42, eine Konsolidierungssperre bei hm 3.26, eine Geschieberückhaltesperre bei hm 3.01 und ein Ausschotterungsbecken bei hm 2.13. Die Geschieberückhaltesperre besteht aus einer Schwergewichtsmauer bei hm 3.01 und weist eine Höhe von ca. H = 15 m, eine Breite von ca. B = 61 m auf. Das Geschieberückhaltevolumen beträgt ca. V = 3.000 m³. Das Ausschotterungsbecken beinhaltet eine Winkelstützmauer bei hm 2.13 und weist eine Höhe von ca. H = 4 m, eine Breite von ca. B = 19 m auf. Das Geschieberückhaltevolumen beträgt ca. V = 400 m³.

Die Gesamtbaukosten der Wildbachschutzmaßnahmen betragen ca. € 2.400.000,-.