Die Triesting brachte 50 schwere Überschwemmungen innerhalb von 250 Jahren.
Die Geschichte des hochwassergefährdeten Triestingtals reicht bis vor den zweiten Weltkrieg in das Jahr 1920 zurück. Am Ende des 18.Jahrhunderts sind über 50 schwere Überschwemmungen dokumentiert worden. Durch die verehrenden Folgen wurde zwischen Enzesfeld und Leobersdorf ein Hochwasserschutzkanal fertiggestellt. Am Ende des zweiten Weltkriegs kam, nach dem Bruch einer Verklausung, eine bis zu zwei Meer große Flutwelle durch das Tal. Bei der Überschwemmung starben rund 200 Menschen. 1968 gründete sich der Triestinger Wasserverband. Im Jahr 1991 schaffte der Pegel am Schöpfl fast die vier Meter Marke, woraufhin eine Sturzflut, die bis zu einem Meter hoch war, das Triestingtal unter Wasser setzte. Zwei Menschen sind dabei ums Leben gekommen. 1997 erreichte der Pegel in Fahrafeld eine Höhe von 4,55 Meter. Das Hochwasser im Jahr 2002 forderte ein Menschenleben. Ein Teil der Bevölkerung in Berndorf musste innerhalb 2 Stunden evakuiert werden. Neben der Feuerwehr war auch das Bundesheer im Einsatz.
18 Jahre Projektarbeit.
Der Beginn war im Jahr 2005, mit den Verhandlungen mit den betroffenen Grundstückseigentümern. 2008 wurde mit Hilfe einer Vorstudie ein Standort für die Realisierung des Hochwasserrückhaltebeckens gefunden. Die wasserrechtliche Einreichung bei der BH Baden erfolgte im Jahr 2015. Mit einem Fassungsvolumen von 500.000m³ benötigte es zusätzlich ein Gutachten der Staubeckenkommission. 2017 erreichte das Projekt die wasserrechtliche Bewilligung. Für das große Bauvorhaben wurde nicht nur das Gelände angepasst, sondern auch die Trinkwasser-Hauptleitung verlegt. Für die Zufahrt wurde auch eine neue Triestingbrücke gebaut. 2020 wurde der offizielle Spatenstich gesetzt. Finanziert wurde es 90% durch Bund und Land Niederösterreich und 10% steuerte der Triestinger Wasserverband selbst bei. Die Firma Porr AG startete dieses große Projekt. Ein Jahr später wurde ein wesentlicher Meilenstein erreicht. Dafür wurde ein neuer Flusslauf gegraben. Die Umleitung der Triesting wurde vorgenommen, um anschließend das neue Flussbett zu fluten und die Fische zu übersiedeln. Nach Rund 28 Monaten Bauzeit wurde eines der größten Hochwasserschutz-Rückhaltebecken in ganz Niederösterreich 2022 fertiggestellt. Eröffnet wurde es 2023. Eine Staufläche von 30 Hektar bietet einer Wasser-Füllmenge von 750 Wettkampf-Schwimmbecken mit 25 Meter Bahnlänge Platz.
Verfasser: Perzplan
Foto: Copyright Perzplan